Facebook

Es gibt bereits viele Studien zu und über die Nutzung von Facebook. Mit nun fast 1,6 Milliarden monatlichen Nutzern weltweit ist Facebook schon lange nicht mehr nur ein soziales Netzwerk, sondern zugleich Nachrichtenportal, Terminplaner und auch Schaufenster für alle Anliegen geworden. Selbst die Mainstream-Medien berufen sich täglich auf Stimmungsbilder in den sozialen Netzwerken, wobei sie meistens Facebook und Twitter meinen.

Grund genug für den Autor den Selbsttest zu wagen und sich nicht nur für eine Woche aus Facebook auszuklinken, sondern gleich ganze 80 Tage auf dieses Portal zu verzichten.

Zahlreiche Fragen beschäftigten ihn im Vorfeld, wie z.B.

Könnte es eine Welt ohne Facebook geben?
Wird man der Versuchung widerstehen können, wenn die Facebook-Applikation sich regelmäßig meldet?
Werden die vielen hundert Facebook-Freunde einen vermissen?
Was wird sich im täglichen realen Leben ändern, wenn überhaupt?
Bin ich vielleicht sogar schon facebooksüchtig geworden und habe es nur nicht bemerkt?
Wird die Familie eine Veränderung feststellen, wenn ja, wie wird sie reagieren?
Was wird einem fehlen?

Die Vorbereitungen des Selbsttests vielen erstaunlich gering aus. Klar für den Autor war, dass er weder über sein Smartphone, noch über seinen Rechner Facebook werde aktiv nutzen dürfen. Auch seine eigenen Nachrichten- und Bildungsportale müssten ruhen, weil diese eine automatische Verknüpfung mit Facebook aufwiesen. Schnell wäre man für einen Selbsttest entlarvt worden. Also keine Recherchen, Kommentierungen und Beiträge auf Facebook durchführen – einfach nichts von alledem. Auch der Facebook-Messenger-Dienst durfte nicht benutzt werden.

Jetzt hieß es für den Autor, ab sofort werden weder Facebook-Anfragen oder -Meldungen beachtet noch beantwortet. Der Selbsttest beinhaltete die zusätzliche Schwierigkeit, dass Meldungen weiterhin auf das Smartphone eingehen durften. Täglich summierte sich die weiße Nachrichtenzahl auf rotem Hintergrund der Facebook-Applikation seines Handys und gleichzeitig gingen postalische Email-Benachrichtigungen in Outlook ein. Die Verlockung, doch mal schnell einen Blick auf das ein oder andere Geschehen zu werfen, war also groß.